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Mit Hilfe kann man Spaß haben

Die Bilder aus Ungarn haben mich im Sommer 2015 sehr erschüttert. Als mir klar wurde, dass sehr viele Menschen aus Syrien zu uns kommen werden, habe ich mich entschlossen zu helfen, so gut ich eben kann. Es entstanden verschiedene Gruppen im Heilbronner Raum, die schnell und unbürokratisch als Helfer zur Verfügung standen. So habe ich mich einfach angeschlossen und mich als Menschen zur Verfügung gestellt. Einfach mal zuhören, etwas unternehmen, ein wenig Deutsch üben, Behördenbriefe durchlesen und dann erklären. Berührungsängste hatte ich keine, nicht einen Moment.

Im August 2016 habe ich einen Syrer kennen gelernt. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch. Es gab mehrere Treffen, bei denen viel geredet wurde. Die seelische Not, die er litt in seiner Unterkunft, habe ich fast körperlich gespürt. Keine Privatsphäre. Keine Ruhe, wie auch, wenn 140 Menschen in einer Turnhalle zusammen leben. Die Erinnerungen an den Krieg, immer präsent und allgegenwärtig. Heimweh nach der Familie, den Freunden, der Stadt in der man lebte. Ich habe mir die traurigen Geschichten angehört, oft ohne Worte, da ich nichts sagen konnte. Keinen Trost hatte für all die Gräueltaten, von denen ich gehört habe.

Da mein Sohn schon erwachsen ist und nicht mehr bei mir lebt, war bei mir Platz genug und so kam schnell der Gedanke auf, warum nicht eine WG gründen. Nach vielen kleinen und großen Schwierigkeiten hat es dann auch geklappt. Er konnte bei mir sein Zimmer beziehen. Seitdem leben wir in einem Haushalt und es geht uns sehr gut damit. Beiden. Wir kochen zusammen, manchmal Deutsch, dann wieder Arabisch und alles was es sonst noch so gibt und gut schmeckt. Sich gegenseitig unter die Arme greifen, dem anderen zuhören, einfach da sein, wenn man gebraucht wird, oder jemanden braucht. Es ist für uns beide eine Bereicherung. Gemeinsam statt einsam, das tut so gut.

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